Im Jahr 2010 fällt die Entscheidung, wo eine neue Niedrig-Energiestadt im Ruhrgebiet entstehen soll. Bis zum Jahr 2020 soll eine Pilotstadt bzw. ein Pilotstadtteil mit rund 50.000 Einwohnern von der Kanalisation bis zu den Giebeln fit für die Zukunft gemacht werden. Insgesamt 16 Kommunen haben sich um dieses Projekt des Initiativkreises Ruhr beworben.
Der Initiativkreis Ruhr ist ein Zusammenschluss aus 60 Wirtschaftsunternehmen im Ruhrgebiet. Für das Projekt InnovationCity Ruhr erhält der Initiativkreis Ruhr Unterstützung von Seiten der Wissenschaft, der Politik und vom Land Nordrhein-Westfalen. Mit vereinten Kräften soll, ausgehend von der Pilotstadt, das Ruhrgebiet zu einer Modellregion für einen innovativen Umgang mit dem Klimawandel gemacht werden.
Als Pilotprojekt soll ein typisches Stück Ruhrgebiet, bestehend aus einer Mischung von Wohnen, Gewerbe, Dienstleistung und Industrie, energieeffizient umgebaut werden. Um den CO2-Ausstoß zu verringern, sollen die Gebäude zu sogenannten Null-Energie Häusern umgebaut werden. Zum Einsatz kommen dazu 250 Innovationen rund um das Thema Energieeinsparung und moderne Gebäudetechnik.
Im Vordergrund des Projektes soll neben der energetischen Gebäudesanierung auch die Anpassung an heutige Wohnwünsche stehen. Dazu gehört z.B. der Umbau kleinteiliger 1950er-Jahre Wohnungen, die Nachrüstung von Balkonen sowie die Sicherstellung einer generellen Barrierefreiheit. Die Lebensqualität soll für die Bewohner im Stadtteil bzw. in der Stadt durch eine zusätzliche Begrünung und durch Maßnahmen zur Wohnumfeldverbesserung steigen. Ein Beispiel dafür ist die Schaffung von Frischluftschneisen, um das Stadtklima zu verbessern.
Auch das Thema Mobilität ist ein wesentlicher Baustein in dem Projekt InnovationCity Ruhr. Es sollen neueste Batterietechnologien für Elektroautos mit entsprechenden Ladestationen Anwendung finden und auch im Öffentlichen Personennahverkehr soll der CO2-Ausstoß verringert werden. Straßennutzungskonzepte sollen ein neues Nebeneinander von Pkw, Bus und Bahn, Fahrradfahrern und Fußgängern ermöglichen.