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Duisburg Bruckhausen

Der Stadtteil Bruckhausen liegt im Norden des Duisburger Stadtgebietes, ca. 7 km von der Innenstadt entfernt. Angrenzende Industrie, Eisenbahnstrecken und eine Autobahn machen Bruckhausen zu einer Insel. Mit Idylle hat das jedoch nichts zu tun. Galt es damals noch als Vorteil, direkt neben seinem Arbeitgeber ThyssenKrupp zu wohnen, sind die Wohnwünsche heute ganz andere. In den letzten Jahrzehnten hat der Stadtteil daher viele Einwohner verloren und weist insgesamt einen hohen Gebäude- und Wohnungsleerstand auf. Eine Lösung musste her.

In dem ehemaligen Arbeiterviertel wurde ein intensiver Kommunikationsprozess angestoßen, in dem Planer und Bürger gemeinsam nach Möglichkeiten suchten, Bruckhausen wieder lebenswerter zu gestalten. Wenn das Stahlwerk schon nicht verlegt werden kann, so soll es doch zumindest als allgegenwärtiger Bestandteil Bruckhausens aus dem Stadtbild verschwinden. Hierzu ist daher nun geplant, die im Westen direkt an das Werksgelände angrenzenden Gebäude abzureißen und einen bis zu 250 m breiten Grüngürtel anzulegen, um dem Stadtteil Bruckhausen eine neue grüne Fassung zu geben.

Der Umbau des Stadtteils soll für die Bewohner gleich mehrfach einen Gewinn darstellen. Durch eine Aufwertung des Gebäudebestandes soll ein Umzug immer mit einer Verbesserung der eigenen Wohnsituation verbunden sein. Dabei wird auf individuelle Wünsche und Bedürfnisse der Bewohner Rücksicht genommen, wobei der Erhalt der nachbarschaftlichen Gemeinschaft und der barrierefreie Umbau des Gebäudebestandes angestrebt wird. Es wird außerdem darüber nachgedacht, wie einer alternden Bevölkerung mit Migrationshintergrund attraktiver Wohnraum geboten werden kann. Auch wenn niemand davon ausgeht, dass Bruckhausen durch den Grüngürtel zum Luftkurort wird, so wird das Grün erheblich zur Verbesserung der Wohnqualität beitragen.

Neben dem Grüngürtel sind weitere Projekte in dem Stadtteil angestoßen worden, wie z.B. ein Fassadenprogramm und zahlreiche soziale und kulturelle Aktivitäten. So hat der Umbau des Hochbunkers auf dem Heinrichplatz zu einer Kultur- und Begegnungsstätte wesentlich dazu beigetragen, die vielen Kulturen im Stadtteil zusammenzuführen.